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Alle Tiere haben Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen

Alle Tiere haben Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen

Volksblatt-Serie „Tierisch fit“ von der oberösterreichischen Tierschutz-Ombudsfrau Cornelia Rouha-Mülleder

groupe d'animaux domestiques
Viele Tiere, viele Bedürfnisse! © cynoclub / stock.adobe.com

Immer noch wird davon gesprochen, dass gewisse Tierarten besonders pflegeleicht („einfach zu halten“) wären. Damit sind häufig Hamster, Meerschweinchen, aber auch Fische oder Bartagamen gemeint.

Aber stimmt das überhaupt? Richtig ist, dass die Haltung gewisser Tierarten mehr Zeit für Betreuung und Pflege in Anspruch nimmt wie für andere. Bei allen ist aber eines gleich: nur wer sich mit dem Verhalten und Bedürfnissen der jeweiligen Tierart beschäftigt, kann eine tiergerechte Haltung umsetzen. Auch muss natürlich jede Unterkunft entsprechend gepflegt und sauber gehalten werden.

Goldhamster etwa sind keine Kuscheltiere und haben als nachaktive Nager einen anderen Tagesrhythmus als wir Menschen. Da sie sehr bewegungsbedürftige Tiere sind, benötigen sie eine möglichst große Haltungseinrichtung mit geeigneter Strukturierung.

Dazu gehört eine mindestens 20 cm tiefe grabfähige Bodenschicht, Unterschlupfmöglichkeiten, Röhren, Wurzeln sowie auch Äste als Nagematerial.

Meerschweinchen sind hochsoziale Tiere und sollten nie alleine gehalten werden. Optimalerweise ist die Haltung in großen Zimmergehegen oder ganzjähriger Außenhaltung.

Auch sie brauchen ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, Schlafhöhlen, Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten (z.B. Korkröhren) – und in Außengehegen zudem einen entsprechend groß dimensionierten, witterungsgeschützten Bereich als auch einen passenden Stall/Häuschen zum Schutz vor Kälte im Winter.

Wer Fische halten möchte, muss sich neben der richtigen Ausstattung der Aquarien auch intensiv mit der Haltungstechnik beschäftigen – dies gilt auch für die Haltung von Reptilien.

All diesen Tierarten gemeinsam ist, dass diese keine Gesellschaft mit uns Menschen wie etwa Hunde und Katzen suchen. Umso wichtiger ist es, sich ausreichend Zeit zu nehmen, die Tiere zu beobachten und zu lernen, wie sie sich normalerweise verhalten.

Nur wer das Normalverhalten seiner Tiere kennt, kann frühzeitig erkennen, wenn es ihnen nicht gut geht/sie krank werden.

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