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Twelve: Etosha Cave will mit CO₂-Transformation neue Industrie erschaffen

Twelve: Etosha Cave will mit CO₂-Transformation neue Industrie erschaffen
© Twelve / Trending Topics
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Als Co-Founderin und Chief Science Officer des US-Cleantech-Scaleups Twelve hat Etosha Cave Erstaunliches geleistet: Letztes Jahr hat sie gemeinsam mit ihrem Team die erste kommerzielle Anlage zur Herstellung von nachhaltigem Flugkraftstoff aus CO₂ und Wasser entwickelt. Doch Twelve denkt noch viel größer: Durch CO₂-Transformation will das Unternehmen neue Materialien und Substanzen herstellen und damit eine komplett neue Industrie schaffen.

“Industrielle Photosynthese”

Im Panel bei der Opening Night des Web Summits in Lissabon sprach Etosha Cave mit Amy Nordrum von MIT Technology Review über ihre Leidenschaft, neue Energieinnovationen zu entwickeln. Ihr Scale-up Twelve wandelt abgeschiedenes CO₂ in wertvolle Materialien um und will damit einen neuen, nachhaltigen Weg aufzeigen: Es müssen nicht immer fossile Brennstoffe sein, um wertvolle Chemikalien, Kraftstoffe oder andere Produkte herzustellen.
Cave wies darauf hin: “Etwa 96 Prozent der weltweit hergestellten chemischen Produkte und Kunststoffe basieren auf Erdöl oder anderen fossilen Rohstoffen.”

Das Verfahren, das von Twelve angewendet wird, bezeichnet die Co-Founderin als “industrielle Photosynthese.” Ähnlich wie in der Pflanzenwelt wird der Rohstoff CO₂ aus der Luft umgewandelt – nur dass Twelve mithilfe von Strom CO₂-Moleküle zerlegt und daraus neue Substanzen bildet.

645 Millionen Dollar eingesammelt

Das Potenzial, das Twelve durch seine Technologie ermöglicht, ist laut Cave enorm – das Spektrum soll von Treibstoff über Textilien bis hin zu Plastik und Kosmetika reichen. Der Fokus liegt derzeit allerdings auf der Luftfahrt, elektrische Flugtaxis eingeschlossen. Die Nutzung fossiler Rohstoffe müsse laut der Ingenieurin eingedämmt werden, und die Investor:innen scheinen das ähnlich zu sehen: Erst im September wurde bekannt gegeben, dass Twelve 645 Millionen Dollar für sein Kohlenstoff-Recycling eingesammelt hat.

400 Millionen Dollar stammen aus dem Klimafolgen-Fonds “TPG Rise Climate” und sind reines Projektkapital; 200 Millionen wurden im Rahmen einer Serie-C-Finanzierungsrunde generiert, und weitere 45 Millionen kommen in Form von Kreditlinien von führenden Geldgebern im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Series-C-Runde wurde von TPG angeführt, gemeinsam mit der Capricorn Investment Group und dem Pulse Fund. Laut dem VC Pulse handelt es sich um eine der größten Finanzierungsrunden im Bereich der E-Fuels.

AirPlant One: Produktion für 2025 geplant

Im Panel sprach Cave viel von Skalierung. Dazu gehört auch die Fertigstellung der „AirPlant One“ im US-Bundesstaat Washington, der ersten Produktionsanlage für synthetische Flugkraftstoffe bzw. E-Jet-Kraftstoffe. Die Produktion soll voraussichtlich 2025 aufgenommen werden; viele weitere Anlagen seien in Planung. Cave erwähnte im Panel, dass die von Twelve angewandte Technologie bis zu 90 Prozent weniger Emissionen verursacht als herkömmlicher fossiler Flugzeugtreibstoff.

Sie ging sogar so weit, von einer möglichen CO₂-Beschaffung im Weltraum zu sprechen. “Ein langfristiges Ziel von Twelve ist es, unsere Technologie für die Ressourcenbeschaffung im Weltraum zu nutzen, etwa auf dem Mars, dessen Atmosphäre zu 95 Prozent aus CO₂ besteht. Auch der Mond könnte interessant sein.”

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