Ski-Damen bestreiten am Samstag bei Weltcup-Premiere in Gurgl einen Slalom
Bei ihrer Weltcup-Premiere in Gurgl wollen sich Österreichs Slalom-Frauen auch kollektiv von einer besseren Seite präsentieren. Zwar zeigte Katharina Liensberger mit Platz zwei hinter Mikaela Shiffrin in Levi bereits mächtig auf, für den Rest des ÖSV-Teams war der Slalom-Auftakt hingegen ein „Griff ins Klo“, wie es Katharina Truppe unverblümt formulierte. Platz am Stockerl für rot-weiß-rote Beteiligung sollte im Samstag-Rennen (10.30, 13.30 Uhr/ORF 1) jedenfalls sein.
Angesichts einer rekonvaleszenten Petra Vlhova (SVK) und einer Wendy Holdener (SUI) am Beginn ihrer Comebacksaison scheinen die begehrtesten Plätze nicht alle im Vorhinein besetzt. Liensberger untermauerte, dass sie an guten Tagen den Vergleich mit Lena Dürr (GER), Anna Swenn-Larsson (SWE) und Zrinka Ljutic (CRO) nicht scheuen muss.
„Ich kann mit viel Vertrauen hinblicken. Gurgl ist eine Premiere, ein Heimrennen ist immer schön“, sagte Liensberger vor dem Ötztal-Rennen. Das Levi-Abschneiden stimmte die Ex-Weltmeisterin zuversichtlich, die „Mischung aus voller Attacke und spielerischer Leichtigkeit“ habe ganz gut gepasst. „Es ist kein Garant für irgendwas, aber ich freue mich auf alles, was kommt.“
Liensberger als „Zugpferd“
Roland Assinger rechnet wieder stark mit ihr. „Der Erfolg gibt ihr Selbstvertrauen. Wir können in Zukunft noch mehr erwarten von ihr“, meinte der ÖSV-Cheftrainer. So weit, um Shiffrin sportlich regelmäßig zu „zwicken“, sei Liensberger wohl nicht. Der US-Dominatorin „am Rockzipfl zu ziehen“ traut Assinger der Vorarlbergerin aber zu. „Es ist wichtig, ein Zugpferd zu haben. Wir werden uns mit den anderen Athletinnen anhängen, da fehlt nicht viel.“
Katharina Huber ist eine davon. Ihr spektakulärer Abflug im Levi-Finale ging glimpflich aus. „Außer ein paar blauen Flecken und einem kleinen Schock im ersten Moment ist nichts Gröberes geblieben“, sagte Huber. Der Fehlstart sei unter besonderen Bedingungen passiert, die es in Gurgl so wohl nicht geben wird. „Ich vertraue auf meine gute Vorbereitung.“
Huber will aufs Stockerl
Nach ihrer bisher erfolgreichsten Saison, die sie auf Weltranglisten-Position zehn steigen ließ, hat Huber ein klares Ziel vor Augen. „Der nächste Schritt ist sicher das Podium. Beim Saisonfinale (5. in Saalbach, Anm.) war ich nahe dran.“ Ihr erstes Karriere-Stockerl sei nicht meilenweit entfernt, betonte die 29-Jährige.
Liensbergers Stockerlplatz sei ein Indiz dafür, dass im Sommer gut gearbeitet wurde. „Es gab schon Jahre, da hat uns die Kathi klarer im Training die Richtung aufgezeigt. Ich bin auch gut dabei, oder anders gesagt: Das Mannschaftsergebnis in Levi ist sicher nicht das, was wir draufhaben“, erklärte Huber.
Shiffrins 100er in der Heimat möglich
Die Kirchenkar-Piste ist für die Frauen absolutes Neuland. Ausgedehnte Hang-Befahrungen, wie sie die ÖSV-Männer 2023 vor ihrem späteren Dreifach-Triumph machen konnten, fielen angesichts der Schneeverhältnisse heuer aus. Mit Trainings in Gurgl am Donnerstag und Freitag wollte sich das rot-weiß-rote Team auf die Schneeverhältnisse einstellen.
Shiffrin nimmt in Tirol Anlauf zum 99. Weltcupsieg. Den runden Meilenstein könnte die US-Amerikanerin dann just in den folgenden Heimrennen in Killington vor Augen haben. „Es liegt im Bereich des Möglichen. Aber ich denke nicht zu viel darüber nach“, sagte Shiffrin über die mögliche Vollendung der 100er-Mission in der Heimat. „Es gibt so viele andere Gründe, warum ich in Killington gut performen möchte.“