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Die wirtschaftlichen Probleme bei der Pierer Industrie AG spitzen sich zu: Ein Restrukturierungsverfahren soll die Zahlungsunfähigkeit abwenden. Besonders betroffen ist die Pierer Mobility AG, die dringend Kapital benötigt.
Die Pierer Industrie AG, unter der Leitung von Stefan Pierer, hat ein gesetzliches Europäisches Restrukturierungsverfahren eingeleitet, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Dieses Verfahren zielt darauf ab, die wirtschaftliche Stabilität der Unternehmensgruppe langfristig zu sichern.
Ein zentraler Bestandteil der Pierer Industrie AG ist die börsennotierte Pierer Mobility AG, zu der unter anderem die KTM AG gehört. Die Pierer Mobility AG befindet sich derzeit in einer wirtschaftlich angespannten Lage und führt nach eigenen Angaben Gespräche über eine dringend notwendige Überbrückungsfinanzierung in dreistelliger Millionenhöhe. Parallel dazu werden umfassende Restrukturierungsmaßnahmen geprüft. Diese Verhandlungen erfolgen sowohl mit Gläubigern als auch mit der Pierer Bajaj AG, der Kernaktionärin des Konzerns.
Sicherung der Zahlungsfähigkeit durch Restrukturierungsverfahren
Eine vorzeitige Fälligstellung bestehender Finanzierungen würde laut Unternehmensangaben die Zahlungsunfähigkeit der Pierer Industrie AG nach sich ziehen. Um dies zu verhindern, wurde das Restrukturierungsverfahren initiiert. Es betrifft ausschließlich die Gläubiger bestimmter Anleihen und Schuldscheindarlehen, während alle anderen Verbindlichkeiten weiterhin regulär bedient werden.
„Das Restrukturierungsverfahren ist die richtige Maßnahme, um die Stabilität der Gruppe abzusichern und die Gruppe durch diese wirtschaftlich schwierigen Zeiten in eine gesicherte Zukunft zu führen“, heißt es in einer offiziellen Aussendung. Das Verfahren verschaffe der Unternehmensgruppe die notwendige Zeit, um strategische Maßnahmen umzusetzen und langfristige Lösungen zu entwickeln.
Die Pierer-Industrie-Gruppe ist ein global agierender Konzern mit über 10.000 Mitarbeitern weltweit. Im Jahr 2023 konnte das Unternehmen einen Konzernumsatz von 3,6 Milliarden Euro erzielen. Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht das Unternehmen in der Restrukturierung eine zentrale Chance, die wirtschaftliche Zukunft der Gruppe zu sichern.