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Der Autozulieferer Polytec zeigt sich krisenfest: Mit einem Umsatzplus von 4,5 % und einem gedrehten Ebit auf 1,4 Mio. Euro setzt das Unternehmen ein Zeichen. Dennoch führen hohe Kosten zu einem angepassten Ausblick.
Der börsennotierte Autozulieferer Polytec, mit Sitz in Oberösterreich, konnte das Betriebsergebnis (EBIT) in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres deutlich verbessern. Nach einem Minus von 2,7 Millionen Euro im Vorjahr erzielte das Unternehmen ein Plus von 1,4 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg um 4,5 Prozent auf 507,1 Millionen Euro, während das Ergebnis nach Steuern mit minus 7,4 Millionen Euro ebenfalls eine Verbesserung im Vergleich zu minus 8,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum zeigt. Die EBIT-Marge lag bei 0,3 Prozent, nach einem negativen Wert von minus 0,6 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Auch die Nettofinanzverbindlichkeiten konnten von 79,5 Millionen auf 68,5 Millionen Euro reduziert werden. Die Zahl der Beschäftigten sank geringfügig von 3.906 auf 3.865. Gleichzeitig kämpft Polytec weiterhin mit hohen Lohn- und Sachkosten sowie steigenden Zinsen, was die Ertragslage belastet. In einer Aussendung vom Donnerstag erklärte das Unternehmen, den Ausblick für 2024 entsprechend angepasst zu haben.
Ex-Magna-Chef sieht Herausforderungen in Österreich
Für das kommende Jahr erwartet Polytec nun einen Konzernumsatz von etwa 660 Millionen Euro sowie eine EBIT-Marge von rund einem Prozent. Noch beim Halbjahresbericht hatte das Management eine Umsatzprognose zwischen 660 und 710 Millionen Euro abgegeben und eine EBIT-Marge von 2 bis 3 Prozent angestrebt.
Erst kürzlich äußerte sich der Ex-Magna-Manager Apfalter zur angespannten Lage der Automobilbranche. „Man muss jetzt einfach durchtauchen,“ erklärte er im Ö1-„Mittagsjournal“ und betonte die Notwendigkeit, die Krise zu managen, die Produktionskapazitäten anzupassen und die Finanzen stabil zu halten.
Apfalter sieht Herausforderungen auch in Österreich. „Ich kann mich nicht noch mehr ins Abseits schieben, indem ich noch höhere Lohn- und Lohnnebenkosten dem Produkt aufbürde,“ so der ehemalige Manager. Er wies darauf hin, dass die österreichische Industrie im Wettbewerb mit chinesischen Anbietern, die von günstigeren Lohn- und Energiekosten profitieren, erhebliche Nachteile habe. Diese Missstände müssten dringend angegangen werden, und die kommende Regierung sei gefordert, schnell Maßnahmen zu setzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dabei sei es wichtig, dass die Politik „unterstützt, was zu tun ist, und nicht bekämpft, was nicht vermeidbar ist.“
Die jüngsten Entwicklungen unterstreichen die Herausforderung, in einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld weiterhin profitabel zu bleiben. Polytec betont jedoch Fortschritte in der finanziellen Konsolidierung und plant, die Margen durch weitere Optimierungen langfristig zu verbessern.