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Kalender zu lang? Marko: "Müssen an die Mechaniker denken"

Kalender zu lang? Marko: "Müssen an die Mechaniker denken"
Kalender zu lang? Marko:

Nach 24 Rennen und sechs Sprint-Läufen endete mit dem neunten Konstrukteurs-Titel für McLaren in der Dunkelheit von Abu Dhabi die längste Formel-1-Saison aller Zeiten.

Vom Saisonauftakt in Bahrain am 2. März bis zum Finale in den Vereinigten Arabischen Emiraten am 8. Dezember reiste die "Königsklasse" 282 Tage um den Globus, war auf fünf Kontinenten und in 21 Ländern zu Gast.

Eine solch lange Saison gab es in der Geschichte des Sports noch nie. Noch im Vorjahr dauerte die Saison 267 Tage an und sorgte bereits da für die ersten kritischen Stimmen. Nach dem Finale der Saison 2024 kritisierten Mercedes-Teamchef Toto Wolff, Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko und ORF-Experte sowie Ex-Pilot Alex Wurz den heurigen Kalender.

Toto Wolff: "Es geht nicht mehr"

Während die Fahrer, Teamchefs und hochrangige Mitarbeiter "ja noch bequem" von Rennen zu Rennen fliegen, sind von dem umfangreichen Kalender vor allem die Mechaniker betroffen, wie der gebürtige Wiener gegenüber dem "ORF" zugibt.

Diese genießen in den Flugzeugen nicht den Luxus einer First oder Business Class, sondern "fliegen Economy. Man sieht in den Gesichtern der Leute jetzt: Es geht nicht mehr."

Als Paradebeispiel fungierte der Triple-Header zum Saisonabschluss in Las Vegas, Lusail und Abu Dhabi, wobei Wolff vor allem am Nachtrennen in der US-Stadt ein Beispiel statuierte: "Las Vegas ist brutal. Du siehst das Tageslicht nur ganz wenige Stunden, legst dich ins Bett, weißt nicht, ob du essen sollst oder nicht. Dann wachst du zu Mittag auf, oder ganz in der Früh, da waren wir alle unterschiedlich. Und das nimmt einem vom Rhythmus so mit, dass du dich davon kaum erholen kannst."

Alex Wurz findet: Kalendergröße wie zuletzt 2003 "am liebsten"

Auch der gebürtige Niederösterreicher, der in seiner Formel-1-Karriere für Benetton, McLaren und Williams fuhr, ist kein Fan von der Kalendergröße. "Ich persönlich finde es zu viel. Mir wären 16 Rennen am liebsten", sagt der nunmehrige TV-Experte.

Zuletzt wurden im sechsten Titeljahr von Michael Schumacher (2003) 16 Rennen ausgetragen. Zwar fuhr Wurz zu der Zeit keinen Grand Prix, 1998 und 1999 erlebte er aber solch eine Kalendergröße als Benetton-Fahrer selbst mit.

Dennoch hat der 50-Jährige Verständnis für die aktuelle Situation: "Die weltweiten Einschaltquoten sind immer gut. Die Formel 1 boomt halt, und die Leute wollen es sehen. 24 (Rennen) gehen für die Teams, Ingenieure und die Fahrer noch."

Helmut Marko mahnt vor Erweiterung

Der Grazer, der für seine harte Gangart bekannt ist und kein Blatt vor den Mund nimmt, findet klare Worte zur Kalenderdebatte: "Ich glaube, 24 (Rennen) sind die absolute Grenze. Wir im Senior Management sind privilegiert, aber man muss an die Mechaniker denken."

Auch der Ex-Rennfahrer findet am Nachtrennen in Las Vegas ein Beispiel: "Du fliegst dann 14 bis 16 Stunden, und es geht in einer ganz anderen Zeitzone weiter. Ich glaube, man muss die ganze Reihenfolge besser koordinieren, um diese 24 Rennen im Kalender zu halten. Das ist auch eine Umweltsache, dass man nicht kreuz und quer durch die Welt fliegt. Aber mehr als 24 ist aus meiner Sicht aufgrund der Belastung nicht möglich. Außer, du fängst mit zwei Crews an."

Die Saison 2025 wird mit dem ersten Grand Prix am 16. März im australischen Melbourne starten und am 7. Dezember erneut in Abu Dhabi enden. Während die Anzahl der Grand Prix' sowie Sprintrennen gleich bleibt, wird "nur" 267 Tage um den Globus geflogen.

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