Die Berliner Kulturverwaltung will gegen antisemitische Vorfälle vorgehen. Nun richtet sie eine Beratungsstelle ein. Sie soll Anfang 2025 ihre Arbeit aufnehmen
Berlin richtet eine Anlaufstelle gegen Antisemitismus in Kunst und Kultur ein. Das Angebot mit dem Titel "Open Arts Hub Berlin" nimmt im ersten Quartal 2025 die Arbeit auf, wie die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt mitteilte. Die Anlaufstelle soll etwa Betroffene von Antisemitismus beraten, Workshops und Bildungsmaßnahmen zu dem Thema anbieten und die Entwicklung von Leitfäden und Regelwerken unterstützen. Sie richtet sich dabei speziell an Kulturinstitutionen und -schaffende. Auch sind Fachtagungen und Runde Tische geplant.
Im August hatte die Kulturverwaltung einen Aufruf gestartet, um einen passenden Träger zu finden. Beauftragt mit dem Aufbau der Beratungsstelle wurden die Fachberatungsstelle Ofek gegen Antisemitismus und der Verein Institut für Neue Soziale Plastik, der eigenen Angaben zufolge künstlerische Projekte aus jüdischen Perspektiven entwickeln will. Laut der Kulturverwaltung stehen diesen maximal 550.000 Euro im kommenden Jahr zur Verfügung. Das Geld stammt aus einem Topf für Projekte gegen Antisemitismus und zur Förderung des interreligiösen Dialogs. Zudem unterstützen die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Berlin sowie die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) die Beratungsstelle, wie es weiter hieß.