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"Fast schon kitschig" - ÖSV-Team überragt in Engelberg alles

"Fast schon kitschig" - ÖSV-Team überragt in Engelberg alles

Die Skisprung-Saison der Österreicher läuft bisher wie im Bilderbuch.

Durch die Bank liefern die ÖSV-Adler starke Leistungen - in der Spitze, aber auch in der Breite. Mit dem zweiten Springen in Engelberg setzten die rot-Weiß-roten Springer der Sache aber noch einmal die Krone auf.

Alle sechs Athleten, die den zweiten Durchgang erreicht haben, schafften es unter die besten 15. Gleich vier standen in den Top Ten. Und das allerbeste: Es gab einen österreichischen Dreifachsieg.

Daniel Tschofenig veredelte seine Pausenführung und gewann vor Jan Hörl und Stefan Kraft. Starker Sechster wurde der junge Maximilian Ortner. Mit Markus Müller wurde der nächste Youngster Elfter, Michael Hayböck erreichte Rang 15.

Dass Tschofenig seinen zweiten Weltcupsieg bei starkem Schneefall feierte, machte die Sache offenbar umso besser: "Es ist schon ziemlich genial. Bei diesem Wetter ist es fast schon kitschig. Viel besser kann man es eigentlich fast nicht haben."

Keine Zeit, um nervös zu werden

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Bereits am Samstag lief es für die heimischen Adler mit einem Doppelsieg überragend. Dennoch gab sich Tschofenig ambitioniert: "Morgen wär doch noch Platz am Podest", war seine Aussage wohl mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen. Doch der 22-Jährige sollte recht behalten - zur Freude des gesamten Teams.

Selbstredend gab es auch von Cheftrainer Andi Widhölzl ein Lob: "Es ist schon sehr schön. Gestern ein Doppelsieg, heute der Dreifachsieg - die Jungs sind extrem gut gesprungen." Auch Hörl, der Sieger des Samstag-Bewerbs, freute sich riesig: "Ein gutes Wochenende für mich - mega cool."

Der Drittplatzierte Kraft sah den Dreifachsieg gleich als vorgezogene Bescherung an: "Ein schönes Weihnachtsgeschenk haben wir uns da gemacht. Ein schöner Abschluss."

Dabei war kurz davor nicht einmal sicher, ob das Springen überhaupt stattfinden könnte. Der Frauen-Bewerb musste vor dem Ende des ersten Durchgangs abgebrochen werden. Die FIS konnte die Schanze aber "rechtzeitig" präperieren, weil es aber weiterhin schneite, wählte man ein deutlich schnelleres Intervall.

Das kam wiederum Tschofenig zugute. Nervös war der zweifache Weltcupsieger nämlich aus einem Grund nicht: "Ich hatte heute eigentlich so einen Stress, dass ich nicht wirklich Zeit hatte zum Überlegen. Es war laut durch die Bläser, eine Schraube ist mir noch beim Schuh hinten rausgerutscht. Es waren ein paar Sachen, aber es hat anscheinend gut funktioniert."

Kraft: "Es ist schon ein massiver Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft"

Zwei österreichische Weltcupsieger gab es in dieser Saison schon. Insgesamt fünf unterschiedliche ÖSV-Adler standen heuer bereits am Podest.

Die aktuelle Gemengelage unterscheidet sich schon recht deutlich von den letzten Jahren, in denen häufig nur Kraft in der Weltspitze mitmischte. Dass es nun deutlich ausgeglichener zugeht, gab natürlich auch der dreifache Gesamtweltcupsieger zu: "Es ist schon ein massiver Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft."

Dabei habe er selbst noch Reserven: "Die vor mir sind ganz schwer zu schlagen gerade. Ich hab einen kleinen Fehler eingebaut, war ein bisschen zu spät, hab es mir dann nicht ganz zugetraut. Aber den dritten Platz nehme ich heute schon sehr gerne."

Teilweise passt es bei Kraft schon sehr gut, aber es gebe noch Luft nach oben: "Ich schnuppere immer mit Einzelsprüngen ganz vorne hinein - vielleicht ist das ein kleiner Türöffner, dass es ein bisschen konstanter wird. Ich weiß, ich hab' noch echt viel Potenzial, kann es aber noch nicht ganz abrufen."

Auch wenn Kraft noch nicht die perfekte Saison springt, gibt er sich als Teamplayer: "Man gönnt jedem alles und das ist schön. Wenn ich die ganze Zeit Erster bin, dann wünsche ich es mir auch, dass mir es die Teamkollegen gönnen. Und genauso bin ich auch zu ihnen. Ich gönne das ihnen vom Herzen, wenn wer besser springt als ich."

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