Es war wie für viele andere ein hartes Jahr, aber auch ein erfolgreiches: Einige Monate nach seiner Festnahme zu Befragungen in Paris hat der Telegram-CEO Pavel Durov nun verkündet, dass die Messaging-App erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz mache – und zudem profitabel geworden sei.
„2024 erwies sich als ein sehr gutes Jahr für Telegram. Zum ersten Mal in seiner 3-jährigen Geschichte der Monetarisierung wurde Telegram profitabel“, so Durov. Vor etwa drei Jahren wurde begonnen, die vormals komplett kostenlose und werbefreie App zu bewirtschaften – vor allem mit Premium-Accounts, die mehr Funktionen freischalten.
„In diesem Jahr hat sich die Zahl der Telegram-Premium-Abonnenten verdreifacht und übersteigt 12 Millionen. Unsere Werbeeinnahmen stiegen ebenfalls um ein Vielfaches. Infolgedessen übersteigt der Gesamtumsatz von Telegram im Jahr 2024 die Marke von 1 Milliarde US-Dollar, und wir schließen das Jahr mit mehr als 500 Millionen US-Dollar an Barreserven ab, Kryptowährungen nicht mitgerechnet“, so Durov weiter.
Bisher auch via 2 Milliarden Dollar Anleihen finanziert
Klar ist, dass Telegram damit noch nicht komplett in den schwarzen Zahlen gelandet ist und über die Ausgabe von Anleihen zur Aufnahme von Fremdkapital finanziert wurde. „In den letzten vier Jahren hat Telegram etwa 2 Milliarden Dollar an Schulden aufgenommen. Wir haben einen bedeutenden Teil davon in diesem Herbst zurückgezahlt und dabei von den günstigen Preisen für Telegram-Anleihen profitiert. Aber es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns“, so Durov weiter.
Was noch nicht passiert ist: Telegram hat noch nicht die Marke von einer Milliarde Nutzer:innen durchbrochen, was aber wohl 2025 passieren wird. Die Messaging-App ist Plattform für Krypto-Kanäle, die sich durch „Trump Trade“ und neuem Bitcoin-Allzeithoch wieder im Aufwind sehen.
Offen ist, wie sich Durov mit den französischen Behörden einigen wird können. Diese werfen ihm Versäumnisse bei der Content-Moderation vor, was zur einfachen Verbreitung krimineller und verbotener Inhalte führte. Durov hat Besserung gelobt, unter anderem wurde angekündigt, enger mit der Polizei zusammen zu arbeiten, um IP-Adressen und Telefonnummeern von Verdächtigen weiterzugeben.
Das große Ziel von Durov ist nicht nur, ein profitables Social-Media-Imperium aufzubauen, sondern auch, es an die Börse zu bringen. Durch das Erreichen der Profitabilität und der vermehrten Kommunikation über Geschäftsmodell und Co ist er diesem Ziel nun einen Schritt näher gekommen.