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Konjunktur bremste den Fahrradmarkt aus

Konjunktur bremste den Fahrradmarkt aus
Konjunktur bremste den Fahrradmarkt aus
Insgesamt wurden in Österreich im vergangenen Jahr 395.426 neue Fahrräder verkauft.

WIEN. Das schwache wirtschaftliche Umfeld macht sich auch am Fahrradmarkt bemerkbar. Im Vorjahr sind die Verkaufszahlen der Industrie an den Handel wieder unter 400.000 Räder gefallen, und zwar um 6,1 Prozent auf 395.426 Stück – das ist in etwa so viel wie 2016 verkauft wurde. E-Bikes blieben begehrt, ihr Marktanteil am Gesamtfahrradmarkt legte 2024 weiter zu, wie der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) und die ARGE Fahrrad mitteilten.

Der Rückgang bei den Verkaufszahlen an den Handel sei wegen der trüben Wirtschaft und der deswegen schwächeren Nachfrage der Konsumenten erwartet worden. Zudem habe der Markt das überproportionale Wachstum der Coronajahre 2020 bis 2022 wieder hinter sich gelassen und sich auf einem „normalen“ Niveau eingependelt. Dennoch brauche es „politische Rahmenbedingungen, die die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die Kaufkraft zu stärken“, fordert Hans-Jürgen Schoder, Sprecher der ARGE Fahrrad.

Im vergangenen Jahr gingen die Umsätze im Sport- und Fahrradfachhandel mit Fahrrädern um 11,1 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro zurück. Dennoch sei das vierte Jahr in Folge die Milliardenmarke überschritten worden.

Umsatztreiber waren vor allem E-Bikes, die 77 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. Auch mengenmäßig sind Fahrräder mit Elektroantrieb weiter im Vormarsch - die an den Handel verkaufte Stückzahl stieg 2024 von 220.493 auf 226.076. Der Marktanteil der E-Bikes am Gesamtmarkt (inklusive Kinderrädern) legte auf 57,17 Prozent zu (2023: 52,35 Prozent). Verglichen mit Deutschland und der Schweiz schneidet Österreich damit besser ab. Der E-Bike-Marktanteil in Deutschland lag 2024 im abgelaufenen Jahr bei 53 Prozent und in der Schweiz bei 45 Prozent.

Hintergrund der Steigerungen seien unter anderem die staatlichen Förderungen für E-Bikes und der steigende Anteil an Dienstfahrrädern, schreibt der VSSÖ. Laut einer Umfrage des Verbands hat sich der Anteil an Personen, die in Österreich einen laufenden Dienstfahrrad-Vertrag haben, seit 2022 versechsfacht.

In der Gruppe der E-Bikes boomten vor allem E-Mountainbikes (plus 210 Prozent auf 8.569 Stück) und E-Gravelbikes (plus 53,9 Prozent auf 5.677 Stück). Die Zahl der an den Handel verkauften E-Transportfahrräder legte um 48,7 Prozent auf 7.527 Stück zu, E-Falträder verzeichneten ein Plus von 33,8 Prozent auf 3.450 Stück. Bildunterschrift: Insgesamt wurden in Österreich im vergangenen Jahr 395.426 neue Fahrräder verkauft.

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