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In Deutschland geht die bisher größte PVT-Anlage zur Regeneration eines Erdsonden-Bohrfeldes mit rund 200 Bohrungen in Betrieb. Welche Vorteile das für das Energiesystem bringt.

Ikea Deutschland macht seinen Standort Waltersdorf bei Berlin zum Vorreiter in der Elektromobilität: Kund*innen ihr E-Auto künftig während des Einkaufsbummels laden. Dahinter steckt jedoch ein ausgeklügeltes Energiesystem: Für das Projekt hat der deutsche Spezialist für Solarthermie und thermische Speicher TWL 640 PVT-Hybridkollektoren geliefert. Sie wurden auf der Carport-Anlage installiert, außerdem kommen auf dem Parkplatz auch 324 PV-Module mit einer Gesamtleistung von 432 Kilowatt dazu. Das System mit Großwärmepumpe ging im Mai in Betrieb und umfasst 200 Bohrungen auf 100 Metern Tiefe. Die Anlage ist somit Deutschlands größte zur Regeneration eines Sondenbohrfeldes.
„Bohrfelder kühlen bei fehlender Regeneration aus. Mit unseren PVT-Modulen können wir das verhindern, denn die Wärmemenge, die die Sonden dem Erdboden im Winter entziehen, gleichen unsere Module im Sommer durch die Zufuhr von Wärmeenergie wieder aus“, weiß Christian Holst, Produktmanager PVT bei TWL. In der Übergangszeit hebt das PVT-Feld zusätzlich die Quelltemperatur der Wärmepumpe an, was die Jahresarbeitszahl verbessert. Holst erklärt weiter: „Durch den Einsatz unserer PVT-Kollektoren steigern wir die Effizienz der Wärmepumpe und reduzieren die Sondenzahl und die Bohrungstiefe, was die Wirtschaftlichkeit erhöht.“
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70 Prozent mehr Energie
Durch die Wärmeenergie werden die PV-Zellen außerdem auf einem optimalen Temperaturniveau gehalten, was den Stromertrag maximiert. „Die PVT-Kollektoren erhöhen die Energieausbeute um circa 70 Prozent“, schätzt Enno Berner, Geschäftsführer des Monatageunternehmens Solarstep. Er ergänzt: „Weil man mit dem Hybridsystem für die Erzeugung von Wärme und Strom nur ein Montagesystem, eine Verkabelung und ein Rohrsystem braucht, lassen sich Komponenten und Installationskosten einsparen.“
Ikea hat die Kombination aus Ladepark und PVT-Wärmepumpensystem in Berlin-Waltersdorf Ende April feierlich eröffnet. Es ist der erste von insgesamt 54 Ladeparks, den der Möbelkonzern in Deutschland plant. Auch für Berner, der seit zehn Jahren als Ikea-Partner Aufdach-, Freiflächen- und Carportanlagen realisiert, ist es ein besonderes System: „Hybridmodule sind ganz selten in dieser Projektgröße. Wir freuen uns über diese Referenz, die zahlreiche Gewerke vereint.“ Das Pilotprojekt wurde von der INP Ingenieure GmbH Leipzig geplant.

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Technische Daten der Carportanlage:
Ausrichtung | Neigung | Module | Wechselrichter |
---|---|---|---|
Nord-Ost | 15 Grad | 324 PV- und 156 PVT-Module à 450 Wp | 3 x Sungrow 125 kW |
Süd-West | 15 Grad | 480 PVT-Module à 450 Wp | 3 x Sungrow 125 kW |