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Rückschlag: McLaren überholt Red Bull in Konstrukteurs-WM

Rückschlag: McLaren überholt Red Bull in Konstrukteurs-WM
Rückschlag: McLaren überholt Red Bull in Konstrukteurs-WM

Mit dem Sieg beim Großen Preis von Aserbaidschan hat McLaren den österreichisch-britischen Rennstall Red Bull Racing als Branchenprimus der Formel 1 abgelöst.

Auf dem Stadtkurs in Baku fuhr Oscar Piastri am Sonntag zu seinem zweiten Triumph in der Königsklasse, Lando Norris beendete eine Aufholjagd vom 15. Startplatz als Vierter (zum Rennbericht >>>). Auch weil Max Verstappen erneut schwächelte, liegt das Papaya-Team nach dem 17. Saisonrennen in der Konstrukteurs-WM erstmals seit 2014 in Führung.

"Als ich letztes Jahr zum Team gekommen bin, waren wir quasi das Schlusslicht", blickte Piastri auf den schwierigen Saisonstart im Vorjahr zurück. "Jetzt stehen wir in der WM ganz vorne. Es ist großartig für das Team, diese Wende hinbekommen zu haben."

Er freue sich darauf, was in Zukunft noch komme, betonte der 23-jährige Australier. Mit einem Vorsprung von 20 Punkten auf die "Bullen" und reichlich Selbstvertrauen reist McLaren nun weiter nach Singapur, wo am Wochenende der nächste Grand Prix ansteht.

Stella ahnt eine rosige Zukunft

McLaren-Teamchef Andrea Stella adelte seinen Schützling, dieser sei "brillant" gefahren. "Seine Zukunft ist rosig", betonte der Italiener, der auch die Ruhe und Gelassenheit von Norris hervorhob. Der Brite musste sich wegen einer Gelben Flagge im Qualifying mit dem 15. Startplatz begnügen, am Ende überquerte der 24-Jährige die Ziellinie am Kaspischen Meer sogar einen Platz vor seinem WM-Rivalen Verstappen im Red Bull.

"Es ist eine Weile her, dass wir ganz oben standen. Das ist schön", sagte Norris mit Blick auf die Teamwertung. Es sei auch schön, drei Punkte auf Verstappen aufgeholt zu haben, ergänzte der McLaren-Hoffnungsträger. "Das ist sicher besser, als wir es erwartet hatten."

Sein Rückstand auf Triple-Weltmeister Verstappen beträgt nur noch 59 Punkte. Piastri (-91) und der zuletzt starke Ferrari-Pilot Charles Leclerc (-78), in Baku Zweiter, haben sieben Rennen und drei Sprints vor Saisonende ebenfalls noch Außenseiterchancen.

Ernüchterung bei Red Bull

Bei Red Bull war die Stimmung getrübt, nachdem Verstappen erneut Probleme mit seinem Boliden hatte und Teamkollege Sergio Perez im Kampf um einen Podestplatz in der vorletzten Runde mit dem Ferrari von Carlos Sainz crashte. "Gott sei Dank haben wir nur drei Punkte in der Fahrer-WM verloren", zog Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei ServusTV Bilanz.

Ohne den Ausfall von Perez wäre auch der Rückstand in der Konstrukteurswertung erträglich gewesen. "Aber so kommt's halt."

Viel Optimismus herrscht bei den "Bullen" nach dem siebenten Grand Prix ohne Sieg nicht. "Wir müssen jetzt noch Singapur überstehen. Die Richtung stimmt, aber vor Austin wird es, fürchte ich, nicht gelingen, dass wir einen Schritt vorwärts machen", erklärte Marko.

Verstappens Devise: Immer weiter

Verstappen ärgerte sich über die Balance und das Bremsverhalten des RB20, äußerte sich mit Blick auf die WM aber motiviert. "Wir werden als Team zusammenarbeiten, der Kampf ist noch nicht vorbei", sagte der Niederländer. "Wir werden nicht aufgeben."

Perez war nach dem Crash mit Sainz, den die Stewards als Rennunfall bewerteten, freilich enttäuscht. Der Baku-Experte, der 2021 und 2023 in Aserbaidschan triumphiert hatte, nahm trotzdem Positives mit. "Unsere Pace ist zurück. Wir haben um den Sieg mitgekämpft und wir waren auf dem Weg zu einem starken Ergebnis", betonte der Mexikaner.

Im Saisonfinale befindet sich Red Bull nach Jahren der Dominanz jedenfalls in der ungewohnten Jägerrolle.

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